Girona besteht aus ziemlich viel Stein. Macht es das historisch? Natürlich. Episch? Auch. Denn die Stadt, die eineinhalb Stunden von der Hauptstadt Kataloniens entfernt ist, ist zudem die Freie Stadt Braavos auf dem Kontinent Essos. Ich rede natürlich von Game of Thrones, ihr Banausen. Arya Starck befand sich hier in ihrer gnadenlosen Ausbildung bei den gesichtslosen Männern und flitzte bei spektakulären Verfolgungsjagden durch die engen Gassen des spanischen 100.000-Einwohner-Städchens. Wann genau der Kampf um die Sieben Königreiche sich hier abgespielt hat, weiss keiner so genau.
Fest steht, dass man in Girona wahnsinnig viel mit Jahreszahlen jonglieren kann, wenn man denn will. So wurden die ältesten Teile der Stadtmauern im 1. Jahrhundert v. Chr. von den Römern erbaut, im Mittelalter wurden sie erweitert. Auf diesen im gleissenden Sonnenschein entlangzuflanieren, bietet einen grossartigen Blick auf die Stadt und der Spaziergang mündet immer wieder in reizende, grün bewachsene Oasen. Und sonst? Reiht sich eine Kathedrale an die nächste, man stolpert in Arabische Bäder aus dem 12. Jahrhundert und verliert sich im verwinkelten El Call, einem der am besten erhaltenen Jüdischen Viertel der Welt aus dem 9. Jahrhundert.
Aber jetzt Schluss mit Zahlen. Lustwandeln lässt es sich in Girona ganz besonders gut, ausfliegen auch. Schliesslich ist das Meer ganz nah. Die Costa Brava, der nordöstlichste Streifen der spanischen Mittelmeerküste, liegt weniger als 45 Minuten entfernt. Die Buchten mit ihren zerklüfteten Klippen – von türkisem Wasser umspült und mit Zypressen bewachsen – stillen jegliches Fernweh. Na, schon Lust auf Meeresrauschen und Paella bekommen? Anem! Das heissst übrigens «Vamos!» auf katalanisch.
Hotel Nord 1901
Immer redet man ja von einem Juwel, von Oasen inmitten der Stadt. Auf dieses familiengeführte Boutiquehotel im Herzen Gironas trifft das aber tatsächlich zu. Die Lage ist ruhig und dennoch zentral und der Pool ... ja, der kommt einer Oase schon relativ nahe.
nord1901.com
Montjuic B&B
Die Besitzerin Maria Carmen ist in der neoklassizistischen Villa aufgewechsen. Ein schnödes Bed & Breakfast auf einem Hügel, unweit der Kathedrale und des Jüdischen Viertels? Hier ist zwar alles entspannt, aber doch sehr exklusiv: Die Terrasse hat wegen des Hügels eine atemberaubende View, der Garten wiederum Pool und Jacuzzi und die Besitzerin ein grosses Herz.
montjuicbb.com
Hostal de La Gavina
Direkt am Meer in S'Agaró dagegen thront das geschichtsträchtige Fünf-Sterne-Grandhotel mit jeder Menge erhabenem Charisma, einer einmaligen Lage, einem Spitzen-Service und einem der besten Strandrestaurants der Küste. In der dazugehörigen Taverne gibt es die berühmten Palamos Gambas. Kennt ihr nicht? Probieren!
lagavina.com
Hostal Empuries
Lust auf ungestörte Romantik? Couples only? Dann seid ihr hier richtig. Ein bisschen weiter oben an der Küste verführt dieses Designhotel direkt am Meer mit fantastischer Küche und einer herrlichen Aussicht auf den Strand Playa de Portitxol.
hostalempuries.com
Can Bassa
Im Landesinneren, etwa eine halbe Stunde von Girona entfernt, liegt dieses charmant renovierte Farmhaus aus dem 14. Jahrhundert. Der Stil ist rustikal, der Blick ins Grüne umwerfend. Wer Ruhe will, faulenzt hier wie ein Gott in Spanien. Zu langweilig? Dann leiht man sich ein Velo aus und radelt ins pittoreske Städtchen Madremanya.
canbassa.com
Cafè Le Bistrot
Auf Stufen rumhängen und Wein trinken – ein nostalgisches Relikt der Jugend. In Girona funktioniert das ebenso romantisch, aber ganz erwachsen und garantiert ohne Gang in den Supermarkt, wenn die erste Flasche leer ist: Am Fusse einer opulenten Treppe mitten in der Altstadt serviert Le Bistrot Traditionelles.
lebistrot.cat
La Vinyeta
Warum der Wein auf diesem Weingut so verdammt lecker ist? Vielleicht weil hier nicht chemisch, sondern mit Pheromonen gegen Schädlinge an den Reben gekämpft wird. Die Bösewichte sterben quasi aus Verlangen und Liebe. Apropos: Das könnte einem auch passieren, wenn einem das charmante Besitzerpaar nach dem Wine Tasting ein Picknick mit hauseigenem Käse und grossartiger Wurst serviert.
lavinyeta.es
Mooma
Vom Wein zum Cider: In diesem Familienbetrieb an der Costa Brava trinkt man Äpfel. Und zwar in Form von unterschiedlichen Säften und eben Cidern. Die kann man inklusive Plantagen-Tour probieren und dann mit an den Tisch im hübschen Restaurant nehmen und sich durchs lokale Apfel-Menü schlemmen. Groundbreaking: Die Mini-Chorizo im Chips-Mantel. Auch, wenn da kein Apfel dran ist.
mooma.cat
Restaurant Fiego
Das Lokal schmiegt sich in eine Sandbucht in Palafrugell. Näher an den Wellen kann man kaum mediterran schlemmen!
facebook.com/pages/Restaurant-Fiego
Tragamar
Wahnsinnig hübsches Restaurant in wahnsinnig hübschem (gleichnamigem) Örtchen direkt an der Küste. Das Interieur ist ... Überraschung, wahnsinnig hübsch. Der Fisch, der direkt aus dem Meer vor der Tür gefangen wird, ist hingegen vor allem wahnsinnig lecker.
tragamar.cat
La Fabrica
Wusstet ihr, dass Girona ein Rennrad-Mekka ist? Nein? Dann seid ihr offensichtlich nicht Teil der Szene. Ist man nämlich bike-crazy, dann kennt man diesen hippen Velo-Concept-Store, in dem es natürlich auch grossartigen Kaffee gibt – auch ausserhalb Spaniens.
lafabricagirona.com
Teatre-Museu Dalí
Es ist das weltweit grösste surrealistische Objekt: In seiner Heimatstadt Figueres baute sich Künstler Salvador Dalí aus dem im Bürgerkrieg niedergebrannten Stadttheater ein eigenes Museum – inklusive unzähliger Brötchen an den Wänden. Klingt komisch, ist aber ganz grossartig. Was verstört, regt an. Und darin war Dalí Meister. Unbedingt vorbeischauen!
salvador-dali.org
Cadaqués
In diesem winzigen, ehemaligen Fischerdorf spielte Salvador Dalí als Kind am Strand, da die Familie seines Vaters dort ein Haus besass. Nachdem er aus New York zurückkam, liess er sich an der Bucht von Portlligat am Hafen nieder. Immer mehr Künstler zogen nach, darunter Marcel Duchamp und Max Ernst. Wer in Cadaqués nicht nur flanieren will, kann Dalís Wohnhaus besichtigen.
salvador-dali.org
Begur
Weisse Häuser, schunkelnde Boote, glitzerndes Meer – etwa 32 Kilometer östlich von Girona an der Costa Brava thront die Ruine einer mittelalterlichen Burg über dem beschaulichen Örtchen. Es könnte kaum idyllischer sein. Und doch ist es möglich: Wenn man sich aufmacht und die wilde Küste entlangwandert. So geht es an einsamen Stränden vorbei nördlich nach Platja del Racó, in den Osten nach Aiguafreda und in den Süden nach Platja Fonda.
visitbegur.cat