Wie beschreibt man das Gesicht von Gucci-Designer Alessandro Michele in einem Wort? Hinweis: Es steht ihm ins Gesicht geschrieben. Bart. Von diesem haarigen Merkmal machen viele Journalist*innen Gebrauch, wenn sie aus Buchstaben für ihre Leser*innen ein Bild von Alessandro Michele kreieren wollen. «Michele hat ein Baby Face unter seinem langen und vollen Bart», schreibt das W Magazine. Bei Vogue Australia steht: «Er sieht mit seinem Bart und seinen Ringen aus wie ein romantischer Poet». Und The Cut nutzt die Gesichtsbehaarung als Vergleich: «Er posiert mit seinem bärtigen Doppelgänger Jared Leto mitten in einem scheinbar sizilianischen Gemüsefeld.».
Bart, Bart, Bart. Wir habens gecheckt. Alessandro Michele hat ihn. Trägt ihn lang. Erinnert mit seiner Erscheinung etwas an einen auferstandenen Jesus – meint zumindest NZZ Bellevue. Was einige vielleicht aber lieber checken wollen: Wie kriegt man einen anständigen Bart hin? Wie funktioniert Bartpflege? Was macht die Haare weich? Welcher Bart passt zu welchem Gesicht? Die Profis drei Zürcher Barber Shops liefern Antworten:
Bart – aber welcher?
«Die Gesichtsform ist für den Bart entscheidend.», sagt Eddine Belaid, der mit The Barber den ersten Barbershop auf die Zürcher Stadtkarte setzte. Ziel sei es immer, eine ovale Gesichtsform zu imitieren. Diese empfinden wir als besonders ästhetisch. Grob zusammengefasst bedeutet das:
Eckiges Gesicht = leicht runder Bart
Rundes Gesicht = längerer unten abgerundeten Bart
Längliches Gesicht = runder Bart
Herzförmiges Gesicht = eckiger Bart oder breiter abgerundeter Bart
Diamantförmiges Gesicht = ovaler Bart
Die Gesichtsform alleine reiche als Orientierung aber nicht aus, fährt Belaid weiter fort. Auf die Frisur müsse man ebenfalls achten, um ein oval wirkendes Ergebnis zu erreichen.
Gepflegter Bart von Grund auf
Bei Juckreiz, eingewachsenen Haaren und Schuppen trägt per se nicht der Bart die Schuld. Sondern? Die Haut. Alles Öl, Creme und Wachs der Welt bringt nichts, wenn sich unter dem Bart eine trockene oder irritierte Haut verbirgt. «Den Haaransatz zwei- bis dreimal in der Woche peelen. Das befreit trockene Flächen von Schuppen und sorgt dafür, dass Öle und Cremes bis in die Haut einziehen können», rät Eddine Belaid. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gesichtpeelings lösen Bartpeelings übrigens auch eingewachsene Haare.
Gerade kein Peeling im Badezimmerschrank? Andreas Gregori von Finest Barber in Zürich hat uns ein DIY-Peeling-Rezept verraten:
- 4 Esslöffel Kaffeesatz
- 1 Teelöffel Meersalz (bei gereizter Haut das Salz weglassen)
- 1 Esslöffel Olivenöl
- 1 Teelöffel Zitronensaft
Alle Zutaten in einem Glas vermischen und mit kreisenden Bewegungen auf die Haut auftragen.
Und was brauchen die Haare?
...wollten wir von The Barber Paradox-Inhaberin Martina Russi wissen. Bei kurzen Haaren genügt ein reichhaltiges Bartöl. Zwei bis drei Tropfen davon mit einer Bartbürste einmassieren. Das pflegt die Haare und versorgt die Haut darunter mit Feuchtigkeit. Langbartträgern empfiehlt Russi zusätzlich Bart-Conditioner und Balsam. Öl, Conditioner und Balsam machen den Bart weicher. Letzteres Produkt gibt dem Bart ausserdem Halt.
Generell alle Barttypen sollten sich ein spezielles Shampoo für ihre Bärte zulegen: «Der PH-Wert dieser Shampoos ist auf die Gesichtshaut und nicht auf die Kopfhaut angepasst.».
Bei welchen Bart-Fragen denkt ihr noch «Bööö»? Stellt sie uns in den Kommentaren. Oder stellt sie Alessandro Michele. Oder stellt euch darauf ein, dass Michele nicht antworten wird und schaut gleich bei den Experten von The Barber, The Barber Paradox und Finest Barber vorbei.