Mal ehrlich: mindestens zehn Tage in ein und denselben Räumen zu verbringen, ist hart. Ist für manche sogar alle Kraftausdrücke zusammen summiert und auf ein lautes «AAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH» reduziert. Es gibt einen Grund, weshalb der Langenscheidt-Verlag das Wort «Lost» zum Jugendwort des Jahres kürte. Und es leuchtet ein, warum #pandemicfatigue auf Social Media trendet.
Als die erste Corona-Flut im Frühjahr kam, paddelten wir so gut es ging mit, richteten uns aufs Brett und surften auf der Welle. Wir haben die Bude ausgemistet, gefühlt eine Bananenbrot-Manufaktur eröffnet, die Yogamatte zur virtuellen Sportstunde ausgerollt. Die Balance behalten. Oder es zumindest versucht. Aber spätestens jetzt, während der zweite Welle, geht die Kraft langsam aus.
Es ist, als sähen wir einen schlechten Film zweimal. Unmittelbar nacheinander. Das erste Mal konnten wir unsinnige Plots und humorlose Pointen noch hinnehmen. Aber das zweiten Mal? Alles langweilig – Ausmisten, Bananenbrot, Yoga vor dem Laptop.
Trotzdem: Wem Quarantäne angeordnet wird, bleibt gefälligst in Quarantäne. Damit physisch abgeschirmt von der Aussenwelt niemand vor Langeweile in die Verzweiflung stürzt, brauchts neue Beschäftigungsideen. Die wir als vorbildliche Freunde für andere organisieren. Versteht folgende Ideen als wahren Corona-Akt der Freundschaft:
Rezept inklusive Zutaten vorbeibringen
Sauerteig- und Bananenbrot? Gähn. Überdruss. Aufregung soll her. Wie wäre es also mit einer selbstgemachten Kürbis-Tarte? Oder einem Marroni-Soufflé? Führen wir unsere Freunde in die Tiefen der Kulinarik: Rezept schreiben, Zutaten einkaufen, alles schön in einem Korb drapieren und vor die Haustüre legen.
Party-Playlist zusammenstellen (und nicht vergessen einen Wein mitzuschenken)
Zu Musik in einem Club tanzen ist gerade nicht. Die Clubs haben zu. Aber: Musik gibts trotzdem. Ergo? Hauen wir die tollsten Party-Songs auf eine Playlist und schenken sie unseren Freunden gemeinsam zu einer flasche Wein. Mit der Aufforderung: Ausgiebiges Tanzen schüttet Dopamin und Endorphin aus – also trink den Wein und tanz!
Überraschungs-Zoom-Pantomime arrangieren
Verabredet euch auf ein Zoom-Treffen – und ladet heimlich noch ein paar Freunde mehr ein. Bereits die unerwarteten Gäste bringen gute Stimmung. Wie wir das noch toppen? Mit einem Pantomime-Spiel. Bildet im Vorfeld zwei Gruppen und schickt allen per Mail oder Whatsapp unterschiedliche Begriffe, sodass niemand schummeln kann. Die Quarantäne-Freunde kriegen die Begriffe natürlich erst bei der Überraschung zugeschickt. Happy Spieleabend!
Kindheitsbeschäftigungen in den Briefkasten legen
Lego-Baukasten, Puzzle, Modelleisenbahnen, Knete, Bastelsets – versetzen wir die Freunde zurück in ihre Kindheit. Sie sollen in Nostalgie schwelgen! Bei einem Rundgang im Spielwarengeschäft finden wir bestimmt ein geeignetes Geschenk. Und kommen wahrscheinlich gerade selbst auf den Geschmack.
Eine virtuelle Schnitzeljagd legen
War die Schnitzeljagd früher nicht das Highlight aller Geburtstagsfeten? Zeit, für eine Quarantäne-Version. Notiert bevor ihr den ersten Hinweis verschickt, alle Hinweise inklusive Fragen in euren Handy-Notizen. Im Gegensatz zur Schnitzeljagd in der freien Natur, lenken wir unsere Friends durchs Internet. Das kann alles sein: Instagram, News-Portale, Shopping-Plattformen, Whatsapp. Um den nächsten Hinweis zu erhalten, müssen unsere Freunde die Fragen zum jeweiligen Hinweis richtig beantworten. Als Beispiel könnte die Jagd auf der Website des Lieblingsrestaurant enden – von dem ihr ihnen anschliessend Essen nach Hause liefern lasst. Oder im Online-Shop einer Buchhandlung mit einem Büchergutschein als Schatz. Seid kreativ!
Welche Überlebensstrategien gebt ihr euren Quarantäne-Freunden weiter?